Verein Brückenschlag traf sich zur Jahreshauptversammlung und Fortbildung im Bergkloster Bestwig
Ein Wochenende lang tagten die Mitglieder des Vereins Brückenschlag im Bergkloster Bestwig. Im Rahmen der Jahrestagung ist Thorben Prünte aus Köln für weitere zwei Jahre als Vorsitzender bestätigt worden. Seine bisherige Stellvertreterin Luisa Kaup aus Gescher hat in das Amt der Beisitzerin gewechselt. Neue stellvertretende Vorsitzende ist die 24-jährige Studentin Viktoria Lehmann aus Braunschweig. Sie hat als MaZ in Mosambik mitgearbeitet.
Dem Verein gehören mittlerweile 75 Einzelmitglieder und acht Fördermitglieder an. Einzelmitglieder sind vor allem ehemalige Missionarinnen und Missionare auf Zeit. Fördermitgliedschaften haben mehrere SMMP- Schulen sowie die Bergkloster Stiftung SMMP übernommen.
Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden konnte der Verein 2020 und 2021 einige Projekte des internationalen Freiwilligendienstes unterstützen. So wurden zum Beispiel eine Einsatzstelle in Mosambik mit 1500 Euro und eine Fortbildung für ehemalige MaZ im Kontext der Prävention vor sexualisierter Gewalt mit knapp 2400 Euro gefördert.
Kultur ist mehr als man denkt
Auch im Rahmen der Jahrestagung 2021 fand eine Fortbildung statt: Unter der Überschrift „Kultur ist mehr als man denkt“, erklärte Daniela Gronau, Gründerin der Organisation „Plan Mensch“, welchen Einfluss Kultur auf das eigene Leben, unsere Wahrnehmung und somit auf die Entstehung von Sterotypen und Vorurteilen hat. Die Weiterbildung half, für kulturelle Differenzen zu sensibilisieren. Brasilianischer Capoeira, mosambikanische Capulanas und deutsche Pünktlichkeit: Die Unterschiede in den Ausprägungen und in der Mentalität der Menschen sind groß.
Teilnehmerin Patricia Seidel fasst ihre Erfahrungen wie fologt zusammen:
„Mithilfe gezielt eingesetzter Übungen und Methoden der Trainerin konnten wir gemeinsam den Einfluss der Kultur auf unser eigenes Leben, die Funktionsweise unserer Wahrnehmung sowie Stereotype und Vorurteile bewusst hinterfragen. Essenziell war hierfür auch die Reflexion der eigenen Kultur und Werte.
Bei einer längeren Gruppenarbeit setzten wir uns mit diversen, kulturellen Orientierungen auseinander und erkannten, dass zum Beispiel eine monochrone genauso wie eine polychrone Zeitplanung Vor- und Nachteile besitzen. Besonders inspiriert hat uns auch das sogenannte Perspektivdreieck als unterstützendes Erklärungsmodell für bestimmtes Verhalten. Dies lehrte uns, jede Handlung von drei Gesichtspunkten aus zu betrachten: aus der Sicht der Person, der umgebenden Situation und schlussendlich der Kultur.
Alles in allem war das Training somit ein voller Erfolg. Wir durften erkennen, dass Kulturen Orientierungssysteme und keine Generalbegriffe für – etwa für ganze Nationen – sind. Auch wir selbst sind durch verschiedenste Einflüsse wie der Mitgliedschaft in Vereinen oder unserem Herkunftsort multikulturell aufgewachsen. Die MaZ-Einsätze haben unseren Horizont noch zusätzlich erweitert und auch unser Verhalten nach der Rückkehr in Deutschland beeinflusst. Es gilt diese Erfahrungen bewusst zu reflektieren und gleichzeitig zu erkennen, dass Kulturen sich nicht voneinander abschotten sollten, sondern stattdessen viel voneinander lernen können.“
Frische Internetseite
Zur Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und zur Gewinnung neuer Freiwilliger hat der Verein neue Medien aufgelegt und der Homepage brueckenschlag-smmp.de ein neues Gesicht gegeben. Der Auftritt in den sozialen Medien wie Instagram oder Facebook wurde ausgebaut. Darüber hinaus organisiert der Verein digitale Informationsveranstaltungen für Interessierte an einem Freiwilligendienst.
In der Vorbereitung neuer Freiwilliger auf ihren Auslandseinsatz wirken Mitglieder von Brückenschlag aktiv mit. Dafür wurden sie von der pädagogischen Leitung des Freiwilligendienstes geschult.
Für das Jahr 2022 sind die Förderung einer Einsatzstelle in Bolivien, Angebote zur Fortbildung, ein Ehemaligentreffen und die Begleitung von Freiwilligen innerhalb ihres Dienstes geplant.
