Missionare auf Zeit

Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten

Leme: Centro Educacional Sagrada Familia

Die erste Klasse mit Lehrerin Synthia behandelt den menschlichen Körper – in eine selbst erstellte Schablone werden Knochen und Organe aus verschiedenen Materialien aufgeklebt, Kindergarten und Grundschule „Centro Educacional Sagrada Familia“, Leme, Sao Paulo, Brasilien: Foto: Florian Kopp / SMMP

Projektort ist die brasilianische Kleinstadt Leme, die etwa drei Autostunden von São Paulo entfernt liegt. Die Stadt hat sich seit Jahren als Zufluchtsort für die Menschen aus dem armen Nordosten des Landes entwickelt. Doch die Lebenssituation in Leme ist nicht sehr attraktiv: Viele Menschen sind von Arbeits- und Perspektivlosigkeit betroffen. Die Stadtrandviertel sind ärmlich – viele Menschen müssen aufgrund ihrer Mittellosigkeit in notdürftigen Behausungen leben. Auch die Infrastruktur ist völlig unzureichend.

Die Schwestern bemühen sich darum, die Lebensverhältnisse der Menschen in den Armenvierteln am Stadtrand zu verbessern.

Ein Standbein der Schwestern ist die Kinderbildungsstätte “Centro Educacional Sagrada Familia”, in der 0- bis 12-Jährigen eine Ganztagsbetreuung erhalten und die Grundschule besuchen können. Die MaZ unterstützen die Erzieherinnen und Erzieher nicht nur bei der Pflege und Betreuung der Kleinen, sondern können nach Absprache auch selbst Angebote wie Bastelkurse anbieten.

Ein weiteres Standbein der Schwestern ist das Altersheim “Recanto Placida”. Hier können die MaZ die Pfleger unterstützen, sich bei in der Freizeitgestaltung einbringen oder in der Küche mithelfen.

Das “Projeto”, eine Räumlichkeit im Stadtrandviertel Imperial II, existiert schon seit Längerem. Hier wird Capoeira unterrichtet und die Kinder und Jugendlichen kommen zu Spiele- und Lernstunden. Die MaZ engagieren sich gerne im Projeto und organiseren Spielemittage oder Feste, etwa an Ostern.

Während Schwester Ludwigis am Konvent Soforthilfe leistet und ein Büro eingerichtet hat, in dem sie sich Zeit für die sozial Schwachen nimmt, konzentriert sich Schwester Aurora Tenfen auf langfristige Projekte und baut die Sozialarbeit an den Stadträndern aus.

Unter ihrer Leitung entstehen neue Räumlichkeiten mit Suppenküchen, Capoeira-Unterricht, Weiterbildungsmöglichkeiten und Freizeitkursen für die Menschen aus der Umgebung. Viele haben keinen Schulabschluss und bekommen so die Möglichkeit, sich für eine Arbeit zu qualifizieren und nicht ins Drogenmilieu abzurutschen.

Mittlerweile gibt es in den Stadtrandvierteln vier sogenannte soziale Zentren. Die MaZ engagieren sich auch hier in verschiedenen Bereichen, wie z.B. bei der Zubereitung von Essen für die Suppenküche oder der Freizeitbeschäftigung von Kindern und Jugendlichen.

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Schwester Aurora Tenfen will die Sozialarbeit an den Stadträndern von Leme in Brasilien weiterentwickeln. In den vergangenen Jahren sind dort Zehntausende Menschen angekommen, die auf dem Land ihre Arbeit verloren haben, aber auch in der Stadt keine finden. Die meisten haben keinen Schulabschluss. Deshalb bauen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel soziale Zentren auf, in denen es Kurse, Weiterbildungen und sogar Therapie-Angebote gibt. Im Interview erläutert die Provinzoberin der brasilianischen Ordensprovinz, wie diese Arbeit läuft und wie es weitergeht.