Missionare auf Zeit

Mitleben, Mitbeten, Mitarbeiten

Vorbereitung auf den Einsatz in einer anderen Welt

Teambuildung im Vorbereitungsseminar: Unmögliche Aufgaben zusammen bewältigen. (Foto: SMMP/Beer)
Teambuildung im Vorbereitungsseminar: Unmögliche Aufgaben zusammen bewältigen.

Auch in diesem Jahr senden die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel wieder Missionare auf Zeit (MaZ) aus. 18 junge Leute gehen im Sommer nach Mosambik, Brasilien und Bolivien. In Ahaus läuft gerade das 4. Vorbereitungsseminar für den Einsatz in Übersee und die Vorbereitung der Aussendungsfeier im Juli.

Luisa war im vergangenen Jahr als MaZ in Mosambik. Beim Vorbereitungsseminar in Ahaus ist sie dabei, um einen Teil ihrer Erfahrungen an den nächsten Jahrgang weiterzugeben. Alles will sie aber nicht verraten.

Bevor sie in Metarica ankam, hatte sie sich auch ein paar Dinge anders vorgestellt. Zum Beispiel, dass sie abends mit den anderen MaZ gemütlich zusammensitzen würde und das die Wochenenden frei wären. War so aber nicht. Die andere Missionarin auf Zeit, mit der sie in Mosambik ankam, musste nach einem Tag wieder abreisen, weil Asthma in tropischem Klima nicht besser wird.

So war Luisa erstmal allein, als sie in Cuamba Novizinnen unterrichtete und in Nametoria Frauen Portugiesisch beibrachte, die nur Makua sprachen. Letztendlich sei es aber gut gewesen, sagt sie heute, denn auf diese Weise habe sie auch selbst die Sprache besser gelernt und mehr Menschen kennengelernt.

Im Vorbereitungsseminar bekommt der nächste MaZ-Jahrgang viele gute Ratschläge mit auf den Weg: zum Bespiel, dass Arbeitsanweisungen in der Regel keine Einladung zur Diskussion sind, dass die Auffassungen, wie man mit Kindern und Jugendlichen umgeht, schon mal anders sein können als in Deutschland, und dass es viele Dinge gibt, bei denen man im Ausland deutlich vorsichtiger sein muss als hierzulande.

Auch müssen die jungen Menschen aus Deutschland darauf vorbereitet werden, wie man mit Kindern umgeht, die Vergewaltigungen, Gefängnis, Gewalt und Krieg erlebt haben und in einer Armut aufwachsen, die man in hier so eher selten erlebt.

Niklas hat das gerade in Brasilien erlebt. Am Montag ist er zurückgekommen. Während seines neunmonatigen Einsatzes gab es schon mal Tage, an denen es ihm ganz recht gewesen wäre, am nächsten Tag abzureisen, gesteht er. Aber die Begegnung gerade mit den ärmsten Menschen habe alles wieder wettgemacht. „Für die Familien in dem Armenviertel war es das Highlight der Woche, wenn wir zu ihnen kamen. Für uns aber auch.“

Bald geht's los. 18 Missionare auf Zeit arbeiten an ihrer Einsatzfähigkeit. (Foto: SMMP/Beer)
Bald geht’s los. 18 Missionare auf Zeit arbeiten an ihrer Einsatzfähigkeit.